der-fuenfte-moerderUm Haaresbreite entgeht Alexander Gerlach, Chef der Heidelberger Kriminalpolizei, einem Bombenanschlag. Vor seinen Augen explodiert der Geländewagen eines bulgarischen Zuhälters. Wenig später ereignen sich weitere rätselhafte Morde, und Gerlach kommt der Verdacht, es könne sich ein Bandenkrieg anbahnen. Als er zu ermitteln beginnt, wird er von oberster Stelle zurückgepfiffen. Ausgerechnet jetzt hat der Heidelberger Kripochef auch noch gute Gründe, sich ernsthafte Sorgen um seine pubertierenden Töchter zu machen, und zu allem Übel nimmt auch sein Liebesleben eine unvorhergesehene Wendung.

 

Buchinformation

  • Erschienen im Juli 2011
  • Piper Verlag, München
  • 320 Seiten / Taschenbuch
  • 9,99 Euro
  • ISBN 978-3492257435


Was die Presse sagt

SWR 4

Burger versucht zu ergründen, warum Menschen zu Verbrechern werden.

Der Sonntag

Die Spannung seiner Bücher liegt allerdings nicht in den Orten, sondern in den psychologischen Spielchen und Abgründen, die sich auftun ...

Krimi-Couch.de

Der fünfte Mörder ist somit ein klug konstruierter Kriminalroman, bei dem nicht die Stadt Heidelberg die Hauptrolle übernimmt, sondern die Kripo um Alleinerzieher Gerlach, der sich zu allem Überfluss auch noch mit seinen pubertierenden Zwillingstöchtern herumschlagen muss.

OÖ-Nachrichten, 17.12.2011

Das Werk ist Das Werk ist stilsicher und souverän erzählt ... Hochspannung ist garantiert.stilsicher und souverän erzählt ... Hochspannung ist garantiert.

Ruhr-Nachrichten

Toller Krimi mit viel Dynamik

Ostthüringer-Zeitung

Für Gerlach-Fans ist der siebte Band über den sympathischen Ermittler ein neues  Juwel. Aber auch für Quereinsteiger dieser Reihe ist er bestens geeignet, sich Burgers ständig wachsender Fangemeinde anzuschließen.

KA-News.de

Das Lesevergnügen ergibt sich aus den liebevoll gezeichneten Charakteren und immer wieder überraschenden Wendungen ...

Rhein-Neckar-Zeitung, 30.06.2011

Mit psychologischem Tiefgang, mit der wichtigen Prise Menschlichkeit und dem "Menscheln" an sich schafft Burger es, dass man bis zur letzten Seite gespannt dabei bleibt.

 

Leseprobe (Romananfang)

Terror!, war mein erster Gedanke in der Stille nach der Explosion. Der Dschihad hat Heidelberg erreicht!

Ich stand keine zwanzig Schritte von dem soeben in die Luft geflogenen Wagen entfernt und hatte das Atmen vergessen. Noch bevor die letzten Trümmer zu Boden geprasselt waren, ging irgendwo eine Alarmsirene los. In meinen Ohren hallte die Detonation nach.

Jemand hatte geschrien. Eine Frau. Sie stand unmittelbar neben mir, an einem Zigarettenautomaten. Nicht mehr ganz jung, registrierte mein Polizistenhirn automatisch, zierlich, neckische, weißblonde Strubbelfrisur. Ihre Augen waren groß vor Schreck, und sie war so blass, wie ich mich fühlte. Am linken Nasenflügel blitzte ein Steinchen im Sonnenlicht. Die Rechte hatte sie vor den Mund geschlagen. Handtasche und Portemonnaie lagen am Boden, darum herum ein wenig Kleingeld verstreut.

Die Alarmsirene jaulte, dass es in den Ohren gellte.

Gott sei Dank schien niemand verletzt zu sein, oder gar tot, soweit ich es überblicken konnte. Auch mir war offenbar nichts passiert – abgesehen von dem mächtigen Schrecken. Ich fühlte keinen Schmerz, entdeckte kein Blut an mir. Da war nur diese Starre, der Druck auf der Lunge, die dumpfe Beklemmung, die mir das Atmen schwer machte. Ich hob einen Fuß, versuchte einen Schritt. Noch einen. Meine Beine funktionierten vorschriftsmäßig.

Als hätte ein unsichtbarer Regisseur das Kommando gegeben, wurden an den umliegenden Häusern plötzlich Fenster aufgerissen, die Menschen auf den Bürgersteigen bewegten sich wieder, Autos bremsten, deren Fahrer sich nicht an dem inzwischen brennenden Wagen vorbeitrauten, eine Straßenbahn, die etwa zwanzig Meter stadtauswärts im Verkehr stecken geblieben war, bimmelte vorwurfsvoll.

Ich musste etwas tun. Schließlich war ich Polizist und hatte den Überblick zu bewahren, Ruhe zu verbreiten, zu helfen, zu retten. Aber was? Hier gab es ja nichts zu retten. Niemand lag am Boden. Niemand schien in dem explodierten Wagen zu sitzen. Und ich hatte nicht einmal einen Feuerlöscher. Oder doch? Natürlich! In meinem Peugeot, neben dessen offener Fahrertür ich eben noch gestanden hatte, musste einer sein. Irgendwo, seit Ewigkeiten unbenutzt. Unter dem Fahrersitz?

Ich fand das rote Ding sofort, zerrte es heraus, etwas fiel zu Boden, ich ließ es liegen und rannte zu dem explodierten Wagen, aus dem die Flammen mit jeder Sekunde höher schlugen. Porsche Cayenne, notierte ich, Farbe: schwarz, dunkel getönte Scheiben.

Es knisterte und knackte und prasselte. Offenbar konnte ich inzwischen auch wieder hören. Die Geräusche waren in die Welt zurückgekehrt. Und die Gerüche. Es stank nach verbranntem Plastik und verschmortem Gummi.

Unbegreiflicherweise schien wirklich kein Mensch zu Schaden gekommen zu sein, obwohl die Neuenheimer Brückenstraße viel befahren, die Gehwege auf beiden Seiten jetzt, am Samstagvormittag, voller Passanten waren.

Ich zerrte den Sicherungsstift von meinem kleinen, so erbärmlich kleinen Feuerlöscher, drückte die rote Taste. Etwas Weißes zischte heraus. Zu schwach, zu dünn, viel zu wenig. Schon Sekunden später zischte nichts mehr, die Flammen schlugen höher als zuvor, mein Gesicht glühte von der Hitze. Die Bombe schien unter dem hinteren Teil des Wagens gesessen zu haben. Vermutlich genau unter dem Tank.

Jemand rief mir etwas zu. Ein älterer, stämmiger Mann mit Kugelglatze. Zehn, zwölf Meter von mir entfernt. Näher wagte er sich nicht heran. »Weg da!«, brüllte er und gestikulierte wild. »Die Kiste kann jeden Moment in die Luft gehen!«

Er hatte recht. Ich wich zurück. Stieß gegen ein Auto, das hinter dem Cayenne parkte, kam ins Straucheln. Der Feuerlöscher glitt mir aus der Hand, kullerte irgendwohin.

»Ganz schön mutig«, meinte der aufgeregte Mann und hieb mir kräftig auf die Schulter. »Also, ich hätte mich das nicht getraut, mein Gott!« Der fünftre Mörder